Wann und in welcher Form ist euer Unternehmen gegründet worden?
Sandro: Unser Unternehmen ist 2002 im März als Einzelunternehmen gegründet worden. Die ersten vier Jahre war ich alleine, mit ein paar Helfern ab und zu.
Welche Schritte oder Meilensteine hat es seit der Gründung gegeben?
Sandro: Ein erster Meilenstein war als ich 2004 meinen Meisterbrief als Gärtner für Garten- und Landschaftsbau bekommen habe. Und dann 2006, also vier Jahre nach der Gründung, kam ein entscheidender Schritt. Damals kamen die ersten Mitarbeiter zu uns und wir haben unser eigenes Firmengelände gebaut.
Birgit: Zuvor waren wir in der Gärtnerei von Sandros Eltern, die Firma ist also im elterlichen Betrieb gegründet worden.
Sandro: 2006 war wirklich ein interessantes Jahr. Da ist auch unser Bua auf die Welt gekommen. Also war das wirklich das Jahr, in dem sich bei uns am meisten getan hat bis jetzt.
Birgit: Genau, wir haben damals auch unseren ersten Lehrling eingestellt!
Sandro: Seitdem ging es dann stetig bergauf.
Birgit: Schrittweise und stetig. Wir bekamen noch mehr Mitarbeiter und hatten auch immer wieder Lehrlinge.
Was ist euch aus der Anfangszeit des Betriebs besonders in Erinnerung geblieben?
Birgit: (lacht) Als wir unseren ersten Bagger gekauft haben! Weil das damals viel Geld war und eine echte Investition.
Sandro: Also die Geschichte muss jetzt ich erzählen. (lacht)
Der Bagger hat für damalige Verhältnisse einiges gekostet und meine Frau war ziemlich aufgebracht, stand in unserem Wohnzimmer und meinte: „Ja spinnst du! So viel Geld ausgeben!“ Als Beispiel kaufen wir heute zwei Radlader, die zusammen einen viel höheren Preis haben als der Bagger damals. Da sieht man wie sich die Dimensionen geändert haben. Klar wird heute auch noch hin- und herüberlegt, aber so eine Investition fällt natürlich jetzt viel leichter.
Birgit: Zur damaligen Zeit war alles noch so klein und der Sandro alleine. Da war der Baggerkauf schon etwas Großes. Danach kam dann der erste Lastwagen. Da ging es dann schon leichter, aber wie es halt so ist, wenn sich alles langsam aufbaut und größere Investitionen anstehen… da schluckt man schon manchmal.
Wie viele Mitarbeiter habt ihr momentan?
Sandro: Momentan haben wir fünf Gesellen und zwei Lehrlinge.
Haben eure Mitarbeiter alle bei euch gelernt?
Sandro: Zwei von den Gesellen haben bei uns ihre Ausbildung gemacht und sind danach geblieben. Die anderen drei haben tatsächlich alle innerhalb eines Jahres von einem anderen Unternehmen zu uns gewechselt und sind seitdem immer noch da.
Was macht für euch aus einer Gruppe von Mitarbeitern ein Team?
Sandro: Ein Team macht aus, dass alle zusammenhelfen und vor allem, dass sie auch Spaß haben. Dass auch mal gelacht wird auf der Baustelle und dass alle gut miteinander auskommen.
Birgit: So ist das bei uns. Oft sitzen unsere Mitarbeiter nach der Arbeit noch gemeinsam in der Werkstatt. Das ist schon ein toller Zusammenhalt. Einer hilft dem anderen.
Sandro: Genau, da wird für den Kollegen auch mal etwas mehr gemacht und einfach zusammen angepackt.
Birgit: Es verstehen sich alle wirklich gut. Das hören wir auch oft von unseren Kunden, dass wir ein super Team haben, dass man merkt, dass es ihnen Spaß macht und dass sie sich untereinander mögen und so läuft dann natürlich auch die Arbeit gut.
Sandro: Das ist das Wichtigste bei der Arbeit, dass auch Spaß dabei ist. Dann läuft das fast von selber.
Fällt euch ein Motto ein, dass zu eurem Team passen würde?
Sandro: Immer guad drauf!
Birgit: (lacht) Ja, das wollte ich auch gerade sagen, das passt genau.
Was ist euch im Umgang mit euren Kunden wichtig?
Sandro: Ehrlich sein. Der Kunde soll ehrlich sein mit uns. Wir sind zum Kunden ehrlich. Wir versuchen immer unser bestmögliches für den Kunden zu geben.
Birgit: Und wichtig ist auch das Persönliche. Also, dass wir persönlich für jeden Kunden da sind. Von Anfang bis Ende!
Sandro: Genau, dass wir immer selber dabei sind. Birgit oder ich fahren zum Beispiel oft nochmal zu fertigen Baustellen, damit da noch einmal der persönliche Kontakt da ist. Und sei es nur ein Anruf und die Frage: „Hat alles gepasst, was gemacht wurde?“
Wie würdet ihr euren Betrieb in 3 Worten beschreiben?
Birgit: persönlich – effizient – schlagkräftig
Schlagkräftig vor allem, weil wir einen super Fuhrpark haben und von Abriss bis Teichbaggern alles selbst bewerkstelligen können. Wir können alles aus eigener Hand liefern und brauchen keine Subunternehmer.
Sandro: Ich würde wie vorher beim Team noch sagen: immer guad drauf
Welche Überzeugungen stehen hinter eurem Unternehmen?
Birgit: Qualität und immer das Bestmögliche zu liefern. Dabei nicht auf der Billiganbieterschiene nur auf den Preis zu schauen, sondern dem Kunden das anzubieten, was man selber auch kaufen würde und von dem man überzeugt ist.
Sandro: Der persönliche Umgang mit dem Kunden ist für mich das A und O. Und außerdem der Spaß. Dass wir einfach Freude an dem haben, was wir tun und so auch für unsere Kunden etwas Tolles schaffen.
Was liebt ihr besonders an eurem Beruf?
Sandro: Draußen zu sein! Und auf jeder Baustelle dann immer zu sehen: „Ja, da passiert was!“ Abends dann das Gefühl mitnehmen – das versuche ich auch meinen Mitarbeitern zu vermitteln – „Wow, heute haben wir das geschafft“. Mir sind jeden Tag draußen und sehen jeden Tag einen Fortschritt. Vielleicht hast du dann noch Glück, dass der Kunde gerade heimkommt und meint „Das schaut ja super aus“, dann gehen wir mit einem guten Gefühl heim.
Draußen sein ist aber vor allem bei schönem Wetter toll, oder? Regen ist da wahrscheinlich eine Ausnahme.
Sandro: (lacht) Nein, das gehört genauso dazu! Zum Leben wie zum Arbeiten. Da muss man halt geschickt sein. Es super ausnutzen, wenn schönes Wetter ist und dann kann man bei schlechtem Wetter vielleicht früher Feierabend machen.
Auf welchen Teil eurer Arbeit könntet ihr verzichten?
Sandro: Auf was ich wirklich verzichten kann, ist das Büro. (lacht)
Birgit: (lacht) Ja, das ist mein Part.
Sandro: Also auf Bürokratie kann ich gut verzichten. Wenn‘s bürokratisch wird, dann muss ich gehen. Da steigt es mir ganz heiß auf. (lacht)
Birgit: Das passt dann aber auch wieder perfekt, weil ich kümmere mich gerne drum. Ich glaube, es funktioniert auch deshalb so gut mit dem Mitarbeitern, weil der Sandro immer mit dabei ist. Da sehen sie dann: „Der Chef arbeitet das Gleiche wie wir. Der ist ja einer von uns.“ Das trägt schon zum positiven Betriebsklima bei, dass der Chef nicht nur anschafft.
Sandro: Ja, ich machs halt einfach auch gerne. Umsonst habe ich es ja nicht gelernt. (lächelt) Ich lebe meinen Traum.
Apropo Traum, was ist eure Traumvorstellung für euer Unternehmen?
Sandro: Im Grunde ist die Traumvorstellung, dass es so bleibt wie es ist. Dass wir Glück haben, dass uns die Wirtschaft nicht wegbricht und es so weiterlaufen kann, wie bisher.
Birgit: Ich sehe das auch so. Einfach, dass es so bleibt. Wir müssen nicht mehr oder weiter oder schneller. Wir sind sehr zufrieden, denn so können wir noch alles selbst machen und selber dabei sein.
Sandro: Genau, so ist es jetzt nämlich für uns überschaubar und wir müssen nichts unkontrolliert abgeben.
Wie läuft – kurz zusammengefasst – der Prozess bei euch ab?
Birgit: Die Anfragen kommen alle bei mir im Büro an. Dabei sagt mir der Kunde, was er sich vorstellt. Ich mache dann einen Termin bei dem Kunden vor Ort aus und der Sandro fährt dann persönlich dorthin. Da wird dann alles beim Kunden im Garten direkt besprochen. Im Anschluss erstellen wir ein Angebot und machen Vorschläge. Und wenn der Kunde alles absegnet, geht es los.
Und Sandro, du hast das alles im Kopf wie es am Ende aussehen wird?
Sandro: Ja tatsächlich! Ich habe das alles im Kopf. Wir hatten es schon ein paar Mal, dass Kunden nach dem persönlichen Treffen und dem Angebot meinten: „Das Angebot passt, aber der Sandro hat ja nichts aufgeschrieben und nichts gemessen. Wie kann das sein, dass das dann alles so passt?“ Das ist ganz einfach Erfahrung und Gefühl. Wenn ich einen Garten beziehungsweise eine Baustelle anschaue, dann weiß ich: Das sind so und so viele Quadratmeter, so und so viele Kubikmeter und so und so muss das sein, dass es passt. Und dann passt das auch! Manchen fehlt da oft die Vorstellungskraft, aber sie sollen und können sich da auf mich verlassen. Ich mache meinen Beruf so gerne und ich weiß, was ich tue.
Wie findet ihr neue Ideen und Materialien?
Sandro: Etwas Neues ist für mich schwierig. Ich lege viel Wert auf Qualität. Klar bin ich nicht der, der immer das Gleiche macht und alles nur Altbachen. Ich schaue mir schon neue Materialien und Sachen an, aber ich wäge da auch gut ab. Meistens ist es so, dass wir daheim bei uns im Garten erst etwas ausprobieren, um zu sehen, ob es funktioniert. Ein Versuchskaninchen soll der Kunde nicht sein.
Birgit: Aber natürlich gehen wir auf Messen und schauen in Fachzeitschriften.
Was ist bei der Auswahl der richtigen Pflanzen und Materialien wichtig?
Sandro: Sicher fließt da der Kundenwunsch mit ein. Aber es soll natürlich passen. Ich sage dann immer meine Meinung dazu. Ich komme schon zum Kunden und frage „Was stellt ihr euch vor? In welche Richtung soll es gehen?“ und lasse mir erzählen, was der Kunde haben will. Am Ende sage ich dann aber ehrlich, wenn ich denke, dass es anders besser ist. Da sind wir wieder bei dem Punkt Ehrlichkeit.
Wer sind eure Vorbilder?
Birgit: Ich würde sagen Sandros Eltern. Sie haben sich ihre Gärtnerei aufgebaut und genauso haben wir es mit unserem Betrieb gemacht.
Sandro: Vorbilder auch in dem Sinne, dass es nicht einfach nur ein Beruf ist, den ich mache, sondern dass ich meine Arbeit lebe.
Was bedeutet Natur für euch?
Sandro: Für mich ist Natur, wenn wir zum Beispiel zur Holzkapelle spazieren gehen. Also da sind wir umgeben von Natur, Felder und Wald. Da bin ich in der Natur. Klar, ist auch unsere Arbeit ein Stück weit Natur, aber im Grund ist es doch eher Handwerk. Es ist eine Berufung.
Was liebt ihr besonders an eurem eigenen Garten?
Sandro: Unseren Platz im Wintergarten.
Birgit: Ja, der Wintergarten ist schon unser Lieblingsplatz. Es ist super hier. Durch die großen Fenster ist das Grün gleich da, aber man ist geschützt. Es ist gemütlich.
Sandro: Die Sache ist ja die: Für den eigenen Garten haben wir natürlich nicht so viel Zeit. (lacht)
Und wie verbringt ihr eure Zeit im Garten am liebsten?
Birgit: Gemeinsam.
Sandro: Ja und entspannen tun wir hier. Kurze Pause und Entspannung.
Birgit: Man hört die Vögel, es ist eigentlich richtig schön ruhig, obwohl die Bundesstraße nicht weit weg ist.
Ihr seht euch als Familienbetrieb?
Birgit: Ja ganz klar. Also unser Großer strebt den Beruf schon an. Und auch unsere Kleine ist schon sehr interessiert. Sie fährt mit dem Lader und mit auf Baustellen.
Sandro: Ja, das mag sie ganz gern. Einmal war sie dabei auf der Baustelle, da haben wir eine Einfassung gesetzt für einen Sitzplatz und dann hat Franziska die Verfugungen mit dem Mörtel gemacht. Das war voll cool.
Birgit: Sie wachsen damit auf und leben mit dem Betrieb. Aber wir würden sie nie zu etwas zwingen.
Wen eure Familie eine Musikband wäre, welche wäre sie?
Birgit: Eine Rockband, weil sich bei uns was rührt.
Sandro: Auf jeden Fall eine schlechte, weil musikalisch sind wir nicht. (lacht)
Eine Blaskapelle würde auch gut passen. Einerseits gemütlich, andererseits rührt sich was. Und außerdem traditionell und heimatverbunden.
Welche Pflanze wäre euer Unternehmen?
Sandro: Ich würde sagen ein heimischer Baum, eine Buche oder Eiche. Ein Baum, der langsam wächst, beständig ist und über Generationen überdauert.
Und was ist eure Lieblingspflanze?
Birgit: Ich mag Hortensien.
Sandro: Ja, die schaut man gerne an.
Birgit: Sie blühen lange, sind dankbare Pflanzen und auch pflegeleicht.